Im ersten Patenbrief waren die Zeichnungen, Buchstaben und indische Schriftzeichen eines Vorschulkindes zu sehen.
Bis 2021 konnten wir uns an den guten Fortschritten unseres Patenkindes erfreuen. Sie bewiesen, dass unsere Entscheidung für die Patenschaft eine gute war. Im Juni 2021 verstarb die inzwischen 10-jährige Devayani, wie viele andere Kinder in Indien an Corona.
Hierüber wurde ausführlich in der Presse berichtet.
Mittlerweile unterstützen wir wieder ein Mädchen mit dem Namen Aleena.
Seit einiger Zeit helfen wir Schwester Kala beim Übersetzen der Patenbriefe und bekommen dadurch auch vielfältige Eindrücke vom Leben der Patenkinder.
An dieser Stelle möchten wir einige Beispiele bringen:
- Da schreibt ein ca. 8 Jähriger, dass er im Lockdown auch zuhause den ganzen Tag eine „Doppelmaske“ tragen muss. Wenn er aus dem Haus gehen und mit dem Freund Fußballspielen würde, könnte dies seinen Vater einen Monatsverdienst kosten!
- Ein Mädchen berichtet, dass sie jeden Tag aus dem Brunnen der Schule eine Wasserflasche mit nach Hause nehmen darf.
Da bekommt man umgehend ein schlechtes Gewissen, wenn man bei uns mit jeder WC-Spülung das wertvolle Gut Trinkwasser vernichtet, das für drei Schulkinder die erlaubte Ration wäre.
- Ältere Schüler berichten von ihren sportlichen und schulischen Erfolgen.
Wenn mit viel Fleiß ein staatliches oder von der Industrie gefördertes Studienstipendium erreicht werden konnte, sind die Schüler und auch der von allen geliebte School Principal Mr. Sen Kallupura, mit Recht sehr stolz. Er ist ein Bruder von Schwester Kala und wird von allen Schülern Jyothianz Dad genannt.
Wenn nicht schon nach dem 10. Standard (vergleichbar mit dem Realschulabschluss), endet in den meisten Fällen die Patenschaft nach dem 12. Standard (vergleichbar mit unseren Abiturklassen).
Diese Abschieds-/Dankesbriefe sind sehr beeindruckend.
Wir können an dieser Stelle nur Auszüge aufzeigen:
- Ein Priester:
….Ich freue mich, Ihnen mitteilen zu können, dass ich am letzten 17. April ordiniert wurde. Meine Ordination fand in meiner Pfarrei, der „Christ the Kind“ Kirche in Kottappuram statt. Rt. Rev. Dr. Silvester Ponnimuthan, der Bischof von Punalur leitete die Zeremonie. - Ein angehender Röntgenologe:
….Ich freue mich, Ihnen mitteilen zu können, dass ich das letzte Jahr meines Radiologiestudiums mache. Bald nach meiner Prüfung kann ich in einem Krankenhaus in der Radiologischen Abteilung arbeiten. Ich bin extrem glücklich darüber. Das habe ich nur durch Ihre Unterstützung erreichen können. - So schreibt eine angehende Studentin der Hochseefischerei, dass sie bei der Einstellungsprüfung den dritten Platz von 50 Bewerbern belegt hat.
…Die Unterstützung, die Sie mir zukommen ließen, hat mich zu dem gemacht, was ich heute bin. Sie sind meine Inspiration.
In Zukunft habe ich vor, ebenfalls für ein armes Kind die Patenschaft zu übernehmen.
Sie haben mir ein großes Vorbild gegeben und ja, Sie sind in Wirklichkeit mein Vorbild…. - Eine andere Abiturientin schreibt:
.....Ich schreibe diesen Brief, um Ihnen eine sehr gute Nachricht zu überbringen. Ich bin sicher, Sie werden begeistert sein zu wissen, dass ich von einem halbstaatlichen Unternehmen ausgewählt wurde und mir ein Stipendium sowie ein Teilzeitjob zugesagt wurde. Dies wird mir helfen zu studieren. In Zukunft möchte ich Ihrem Beispiel folgen und ein armes Kind wie mich unterstützen. Ich falte meine Hände und neige mein Haupt, um Ihnen für alles zu danken, was Sie all die Jahre für meine Schulbildung geleistet haben. Auch meine Eltern senden Ihnen Worte der Dankbarkeit mit viel Liebe.
Marianne und Willi Veit
Wartenberg